Projekt 29 Tipps für Kreativität

Viele von euch werden dieses Video schon kennen – ein kurzer Clip mit 29 Tipps, um kreativ zu bleiben. Ich habe Lust, diese Tipps zu Tagesmottos zu machen, bzw. jeden Tag einen dieser Tipps zum Impuls zu nehmen. Ich freue mich, wenn ihr eure Gedanken und Erfahrungen dazu mitteilt! 🙂

29 WAYS TO STAY CREATIVE from TO-FU on Vimeo.

1. Tipp: Mache Listen.

Ich mache tatsächlich gerne Listen und habe damit auch ganz gute Erfahrungen gemacht. Es sind aber eher To-Do Listen, und ich finde sie nicht gerade sehr ansprechend, wirken ein wenig anstrengend. In letzter Zeit experimentiere ich eher wieder mit Mindmaps. Ich kann es noch nicht sehr gut, es fühlt sich aber leichter, lockerer und natürlicher an. Bei den Listen kann ich mir vorstellen, dass sie ein gutes Mittel sind, um überhaupt anzufangen, etwas aufzuschreiben – ohne vielleicht sich um eine tolle Mindmap-Struktur Gedanken machen zu müssen.

„Raushauen“ ist dann die Devise. Kann ein erster Schritt in Richtung Kreativität sein, wenn Kreativität auch eine produktive Komponente hat. Kreativ im Sinne von Entwicklung, bei der Zusammenhänge neu hergestellt oder neu interpretiert werden, ist dann vielleicht qualitativ eher ein Mindmap. Was meint ihr?

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Gelassenheit lernen

In einer gelassenen Praxis sind wir der unendlichen vergeblichen Anstrengung enthoben, über die unabänderlichen Bedingungen unseres Lebens (Handelns), über die anderen und über uns selbst zu verfügen. – Friedrich Kambartel

Gelassenheit ist in vieler Munde, und wer wünschte sie sich nicht, im beruflichen wie privaten Bereich, bei schwierigen Gesprächen, wenn Unvorhergesehenes passiert und die Erwartungen hoch sind? Unser von Leistung, Geschwindigkeit und Technik bestimmter Alltag nimmt uns schnell in den Griff und es fällt nicht leicht, sich seiner Dynamik zu entziehen. Gelassenheit will also gelernt und geübt werden.

Dabei ist Gelassenheit weit mehr als eine persönliche Befindlichkeit oder ein Mittel gegen Stress. Aus den Lehren der Stoa, der christlichen Mystik oder auch des Buddhismus und Taoismus kennen wir Wege zu einer Gelassenheit, die unser Leben und Selbstverständnis als Ganzes betrifft. Eine solche Gelassenheit erdet und befreit den Menschen in einen größeren Sinnzusammenhang. Wir lassen los von unserer einzelnen, subjektiven Perspektive, lassen uns vom Leben tragen und erfahren so tiefe Ruhe, Vertrauen und Zufriedenheit.

Gelassenheit als Lebenskunst stellt sich nicht von heute auf morgen ein. Aber wir können uns auf einfache Weise darin üben und erleben auch kleine Schritte als großen Gewinn.

Dazu lade ich Sie herzlich zu folgenden Veranstaltungen ein:

  • Philosophischer Salon Stuttgart // Vom ruhigen Zauber der Gelassenheit // 7. Mai 2014 // Stuttgart //  > Details
  • Kompakt-Workshop in 2 Teilen // Gelassenheit im Alltag und als Lebenskunst // 7. + 10. Mai 2014 // Stuttgart // > Details

Herzliche Grüße,

Marga Biebeler

 

Kohlhaas oder Die Verhältnismäßigkeit der Mittel

„Ein freier denkender Mensch bleibt da nicht stehen, wo der Zufall ihn hinstößt“ – Heinrich von Kleist

Es fehlt das Komma, mag man meinen. „frei“ und „denkend“ – das muss sich doch zueinander verhalten, irgendwie, auf verschiedenen Ebenen? Das Komma aber verliert, wo Person und Fiktion zusammenfallen, an Berechtigung.

Kohlhaas oder Die Verhältnismäßigkeit der Mittel“ führt die Zuschauer in die Aufhebung von Verhältnismäßigkeit selbst. Der Pseudo-Dokumentarfilm zaubert Fiktion in die Fiktion der Fiktion und verweist dabei auf eine fantastische Realität von Realität – nicht das, was ist, ist da, sondern das, was wir uns vorstellen, was wir uns vorstellen lassen, was kein Mittel und kein Maß hat.

Die Vision des Regisseurs Lehmann von einem Ritterepos leidet nur unmaßgeblich und flüchtig darunter, dass gleich am ersten Tag kein Geld mehr da ist. Kostüme, Waffen, Pferde – braucht man alles nicht, kann man sich alles vorstellen und kostet null Cent. Seine Crew allerdings und die Bewohner des Dorfes, in dem der Film gedreht wird, teilen die uneingeschränkte Zuversicht Lehmanns nicht. Sowohl Mittel als auch Manpower unterliegen einem unaufhaltsamen Schwund – man meint des Lebens selbst -, bis am Ende nichts übrigbleibt, als die Werke der Sehnsucht, der Hoffnung und des Wahns. Oder ist es das Denken, das Freie?

Für mich ist der Film von Aron Lehmann kein Kleinod, sondern eine Großtat. Eine ungeheure Vielschichtigkeit, leicht inszeniert, ohne sich aufzudrängen, und die Szenen, zwischen grotesk und tragisch, komisch und ernst, begeistern Kopf, Herz und Leib. Ich habe gebangt, gestaunt, gelacht. Das Schauspiel ist pur, die Darsteller frappierend klar. Eine Zuschauerin sagte, sie sei immer lebendiger geworden. Der Film mag aufgrund eines Zufalls entstanden sein. Aber stehen blieb da niemand. Genial. Bitte mehr!

–> Filminfos auf Cinetixx